Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.993

Psychosoziale Versorgung von Patient:innen mit transplantationsbedürftiger äthyltoxischer Leberzirrhose – Leitlinien-Update, Versorgungsstrukturen und -Barrieren (S36)

Psychosoziale Evaluation und Versorgung von Patient:innen mit alkoholassoziierten Lebererkrankungen und Indikation zur Lebertransplantation: Neuigkeiten aus relevanten Richtlinien und Leitlinien

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Angela Buchholz (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg)

Abstract

Hintergrund
Die alkoholassoziierte Lebererkrankung gehört weltweit zu den häufigsten Indikationen für eine Lebertransplantation. Für die Aufnahme auf die Transplantationswarteliste ist bei diesen Patient:innen neben weiteren medizinischen Untersuchun-gen durch die Richtlinie der Bundesärztekammer ein Abstinenznachweis für mindestens 6 Monate sowie eine Stellungnahme durch einen Mental Health Professional (Psychosomatik / Psychotherapie / Psychiatrie) zu erbringen. Seit 2015 erlaubt die Richtlinie in Ausnahmefällen auch die Transplantation von Patient:innen ohne 6monatige Alkoholabstinenz. Insgesamt lässt die Richtlinie jedoch noch viel Spielraum über die Ausgestaltung dieser Stellungnahmen, sodass für viele praktisch tätige Kolleg:innen eine große Unsicherheit über Form und Inhalt besteht. Zusätzlich erschwerend sind die oft dringliche Situation, mangelnde Explorierbarkeit der Patient:innen und nicht zuletzt die Durchführung im Rahmen der konsiliarischen Tätigkeit.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Die alkoholassoziierte Lebererkrankung gehört weltweit zu den häufigsten Indikationen für eine Lebertransplantation. Für die Aufnahme auf die Transplantationswarteliste ist bei diesen Patient:innen neben weiteren medizinischen Untersuchun-gen durch die Richtlinie der Bundesärztekammer ein Abstinenznachweis für mindestens 6 Monate sowie eine Stellungnahme durch einen Mental Health Professional (Psychosomatik / Psychotherapie / Psychiatrie) zu erbringen. Seit 2015 erlaubt die Richtlinie in Ausnahmefällen auch die Transplantation von Patient:innen ohne 6monatige Alkoholabstinenz. Insgesamt lässt die Richtlinie jedoch noch viel Spielraum über die Ausgestaltung dieser Stellungnahmen, sodass für viele praktisch tätige Kolleg:innen eine große Unsicherheit über Form und Inhalt besteht. Zusätzlich erschwerend sind die oft dringliche Situation, mangelnde Explorierbarkeit der Patient:innen und nicht zuletzt die Durchführung im Rahmen der konsiliarischen Tätigkeit.


Erfahrungen/Erwartungen
Im Beitrag werden aktuelle relevante Änderungen der Richtlinie und bedeutsame Empfehlungen der Leitlinie erläutert und deren Anwendung anhand von Fallbeispielen verdeutlicht.


Diskussion und Schlussfolgerung
Die Präsentation der aktuellen Standards in Bezug auf die Evaluation und Betreuung von Patient:innen mit alkoholassoziierter Lebererkrankung und Indikation zur Lebertransplantation anhand von Beispielfällen kann eine kritische Diskussion der gängigen Versorgungspraxis bewirken und aktuelle Schwachstellen der Selektion und Versorgung dieser Patient:innen aufdecken.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Buchholz, A. (2023). Psychosoziale Evaluation und Versorgung von Patient:innen mit alkoholassoziierten Lebererkrankungen und Indikation zur Lebertransplantation: Neuigkeiten aus relevanten Richtlinien und Leitlinien. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.993