Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.895

Achtsamkeitsbasierte Prävention und Intervention von Sucht im Kindes- und Jugendalter: Ergebnisse aus dem IMAC-Mind Verbund II (S10)

Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Prävention von Alkohol- und Tabakkonsum bei männlichen Jugendlichen mit einer Lernbehinderung

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Lucie Waedel (Universitätsmedizin Rostock, Rostock), Olaf Reis (Universitätsmedizin Rostock, Rostock)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Jugendliche mit einer Lernbehinderung sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, einen problematischen Alkoholkonsum zu entwickeln, sobald sie mit dem Trinken begonnen haben. In dieser Gruppe sind riskante Konsummuster und Konflikte mit dem Gesetz gehäuft beobachtbar. Gezielte Interventionen sollen negativen Entwicklungsverläufen entgegenwirken. Insbesondere achtsamkeitsbasierte Übungen gelten als vielversprechend, wurden in der Suchtprävention für Jugendliche mit Lernbehinderung aber noch nicht umgesetzt.


Methoden
In einer randomisiert-kontrollierten Studie mit N=82 männlichen Förderschülern zwischen 11 und 17 Jahren wird untersucht, ob die Durchführung einer achtsamkeitsbasierten Intervention zu einer Verringerung des Substanzkonsums führt, insbesondere in Bezug auf den Alkohol- und Tabakkonsum. Verglichen wird eine Gruppe, die eine achtsamkeitsbasierte Intervention absolviert, mit einer Gruppe, die eine Schein-Intervention erhält.


Ergebnisse
Es werden die Ergebnisse zur Wirksamkeit der achtsamkeitsbasierten Intervention hinsichtlich des Substanzkonsums, neurobehavioraler und suchtrelevanter Persönlichkeitsparameter sowie die Auswirkungen auf das Stress- und Achtsamkeitserleben im Pre-Postvergleich vorgestellt.


Diskussion und Schlussfolgerung
Die Studie soll das Interventionsspektrum der Suchtprävention bei Förderschülern mit Lernschwierigkeiten um den großen Bereich der Achtsamkeit erweitern und die besondere Vulnerabilität dieser Zielgruppe hervorheben.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


Erklärung zur Finanzierung: BMBF

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Waedel, L., & Reis, O. (2023). Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Prävention von Alkohol- und Tabakkonsum bei männlichen Jugendlichen mit einer Lernbehinderung. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.895