Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.893

Neuere epidemiologische Daten zum Glücksspielverhalten der Bevölkerung (S09)

Digitale, ambulante und stationäre Angebote zur Prävention und Behandlung einer Störung durch Glücksspielen in Österreich

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Doris Malischnig (Institut für Suchtprävention (ISP), Wien, Österreich), Michael P. Schaub (Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung, Zürich, Schweiz)

Abstract

Hintergrund
In Österreich gibt es sowohl ambulante als auch stationäre Angebote zur Behandlung einer Glücksspielstörung. Allerdings suchen nur wenige Betroffene professionelle Hilfe auf. Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem weil Schamgefühle, finanzielle oder psychische Probleme sie daran hindern. Häufig erhöht sich erst nach dem Durchleben einer signifikanten Lebenskrise die Wahrscheinlichkeit professionelle Hilfe anzunehmen.
Die Coronakrise hat aufgezeigt, dass ambulante und stationäre Behandlungsangebote, die ausschließlich auf persönliche Betreuung setzen durch die Einschränkungen während der Pandemie an ihre Grenzen stoßen. Expert*innen fordern daher ergänzende, niederschwellige und öffentlich finanzierte Angebote zur Selbsthilfe und Prävention.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
In Österreich gibt es sowohl ambulante als auch stationäre Angebote zur Behandlung einer Glücksspielstörung. Allerdings suchen nur wenige Betroffene professionelle Hilfe auf. Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem weil Schamgefühle, finanzielle oder psychische Probleme sie daran hindern. Häufig erhöht sich erst nach dem Durchleben einer signifikanten Lebenskrise die Wahrscheinlichkeit professionelle Hilfe anzunehmen.
Die Coronakrise hat aufgezeigt, dass ambulante und stationäre Behandlungsangebote, die ausschließlich auf persönliche Betreuung setzen durch die Einschränkungen während der Pandemie an ihre Grenzen stoßen. Expert*innen fordern daher ergänzende, niederschwellige und öffentlich finanzierte Angebote zur Selbsthilfe und Prävention.


Erfahrungen/Erwartungen
Das Online-Selbsthilfeangebot wurde am ISGF-Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung der Universität Zürich entwickelt und vom ISP-Institut für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien für Österreich adaptiert und betrieben. Anfragen von User*innen werden von Fachpersonen der Fachstelle für Glücksspielsucht Steiermark beantwortet. Das Online-Selbsthilfeangebot ist CE-zertifiziert und als Medizinprodukt der Klasse I zugelassen. Die Wirksamkeit des Onlineangebotes konnte in einer multizentrischen Studie mit Teilnehmer*innen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich nachgewiesen werden.


Diskussion und Schlussfolgerung
Vor dem Hintergrund steigender Prävalenzdaten, vor allem beim Onlinespiel und unsicherer Finanzierung von Behandlungseinrichtungen (z.B. Spielsuchthilfe Wien) liegt die Forderung nach einem wissenschaftlich überprüften, ortsunabhängigen und öffentlich finanzierten Online-Behandlungsangebot nahe.
In diesem Vortrag wird die Regulierung von Glücksspielen in Österreich, die Versorgungslandschaft und die Herausforderung bei der Etablierung eines neuen Online-Therapieangebotes dargestellt.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


Erklärung zur Finanzierung: 16 SOS-Spielsucht-Kantone der Schweiz, Gesundheitsförderung Schweiz, Kanton Zürich

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Malischnig, D., & Schaub, M. P. (2023). Digitale, ambulante und stationäre Angebote zur Prävention und Behandlung einer Störung durch Glücksspielen in Österreich. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.893