Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.891

Neuere epidemiologische Daten zum Glücksspielverhalten der Bevölkerung (S09)

Kenntnis und Akzeptanz von Spielerschutzmaßnahmen bei den Glücksspielenden

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Jens Kalke (Institut für Interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), Hamburg), Sven Buth (Institut für Interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), Hamburg), Gerhard Meyer (Universität Bremen, Bremen)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
In dem Beitrag wird untersucht, welche Zusammenhänge zwischen der Intensität glücksspielbezogener Probleme (DSM-5) und der Kenntnis und Akzeptanz von Spielerschutzmaßnahmen bestehen.


Methoden
Die Basis der Auswertungen bilden die Daten des Glücksspiel-Survey 2021. Die Datenerhebung erfolgte im III. Quartal 2021 in Form eines Mixed-Mode-Designs, welches sowohl telefonische Interviews (N=7.373; Festnetz und Mobil zu gleichen Teilen) als auch onlinegestützte Befragungen (N=CATI: 4.650) beinhaltete. Neben der Gewichtung nach soziodemografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Region, Schulbildung) erfolgte zusätzlich eine Mode-Gewichtung (2/3 Telefon; 1/3 Online). In dem vorliegenden Beitrag werden ausschließlich die aktuell Glücksspielenden (Teilnahme in den letzten 12 Monaten vor der Befragung) im Alter zwischen 18 und 70 Jahren betrachtet (N=3.704).


Ergebnisse
Die Analyse zeigt, dass die Kenntnis von Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes erheblich variiert, wenn nach dem Schweregrad glücksspielbezogener Probleme (DMS-5) differenziert wird. Darüber hinaus wird deutlich, dass insbesondere Maßnahmen, welche Auswirkungen auf die konkrete Spielteilnahme haben (z. B. Begrenzung der Geldeinsätze) bei dem Personenkreis mit einer Glücksspielstörung eine signifikant geringere Akzeptanz besitzen als bei den unproblematisch Glücksspielenden.


Diskussion und Schlussfolgerung
Es sollten größere Anstrengungen unternommen werden, passgenaue Präventionskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Insbesondere Maßnahmen der indizierten Prävention wie die Limitierung von Spieleinsätzen oder die Selbstsperre sollten verstärkt beworben bzw. diesbezüglich neue Zugänge erprobt werden.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Während der letzten 3 Jahre bestanden folgende wirtschaftlichen Vorteile oder persönliche Verbindungen, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten: Die Förderung des Beitrages erfolgte durch den Deutschen Lotto- und Totoblock. Die Verwertungsrechte liegen bei den drei Autoren.


Erklärung zur Finanzierung: Deutscher Lotto- und Totoblock (DLTB)

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Kalke, J. ., Buth, S., & Meyer, G. (2023). Kenntnis und Akzeptanz von Spielerschutzmaßnahmen bei den Glücksspielenden. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.891