Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.867

Zur Crackproblematik in Deutschland und möglichen Vorschlägen zu Harm-Reduction und Behandlung (S03)

Mögliche Behandlungsansätze bei Crack-/Kokainabhängigkeit

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Thomas Peschel (Patrida, Berlin)

Abstract

Hintergrund
Seit einigen Jahren ist ein zunehmender Crackkonsum auch in vormals nicht betroffenen Städten wie beispielsweise Berlin zu beobachten, der das ambulante Hilfesystem herausfordert. Über die Hintergründe dieser zunehmenden „Epidemie“ existieren nur wenige Daten, medikamentöse Behandlungsansätze sind zumeist aus Erfahrungen mit Kokainabhängigen abgeleitet, es besteht erheblicher Forschungsbedarf.
Etwa die Hälfte der Betroffenen befindet sich in einer Opioidsubstitutionsbehandlung, fast alle Crackkonsumierenden haben aktuell oder in der Vergangenheit auch Kontakt mit Heroin und den etablierten Substituten gehabt.
Der Crackkonsum führt schnell zu Defiziten auf alle Ebenen: schwere somatische Erkrankungen, multiple Substanzabhängigkeiten, justizieller Druck, Obdachlosigkeit, oftmals fehlender Versicherungsschutz sowie schwerwiegende Persönlichkeitsalterationen im Rahmen des Konsums erschweren den Zugang zu dieser Patientengruppe zusätzlich.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Seit einigen Jahren ist ein zunehmender Crackkonsum auch in vormals nicht betroffenen Städten wie beispielsweise Berlin zu beobachten, der das ambulante Hilfesystem herausfordert. Über die Hintergründe dieser zunehmenden „Epidemie“ existieren nur wenige Daten, medikamentöse Behandlungsansätze sind zumeist aus Erfahrungen mit Kokainabhängigen abgeleitet, es besteht erheblicher Forschungsbedarf.
Etwa die Hälfte der Betroffenen befindet sich in einer Opioidsubstitutionsbehandlung, fast alle Crackkonsumierenden haben aktuell oder in der Vergangenheit auch Kontakt mit Heroin und den etablierten Substituten gehabt.
Der Crackkonsum führt schnell zu Defiziten auf alle Ebenen: schwere somatische Erkrankungen, multiple Substanzabhängigkeiten, justizieller Druck, Obdachlosigkeit, oftmals fehlender Versicherungsschutz sowie schwerwiegende Persönlichkeitsalterationen im Rahmen des Konsums erschweren den Zugang zu dieser Patientengruppe zusätzlich.


Erfahrungen/Erwartungen
Darüber hinaus soll aus sozialpsychiatrischer Perspektive ein Modell für eine niedrigschwellige integrierte somato-psychiatrische ambulante und stationäre Versorgung skizziert werden. Hier kann die diamorphingestützte Behandlung als Beispiel dienen, welche für sogenannte „Schwerstabhängige“ konzipiert wurde. Diese Behandlungsform beinhaltet als Voraussetzung das Vorhandensein eines multidisziplinären Teams, Zugriff auf kurzfristige psychiatrische Expertise, 12-stündige Öffnungszeit, das Angebot einer psychosozialen Betreuung vor Ort und den Nachweis einer Einbindung in das lokale Suchthilfesystem.


Diskussion und Schlussfolgerung
Auch für Crackkonsumierende könnte ein derartiges Angebot hilfreich sein.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Peschel, T. (2023). Mögliche Behandlungsansätze bei Crack-/Kokainabhängigkeit. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.867