Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2447

Die strukturierte Schritte-Arbeit der Anonymen Alkoholiker – ein zeitlos innovatives Konzept für nachhaltige Genesung (S46), ID 2447

Einbindung des 12 Schritteprogramms in den psychotherapeutischen Prozess: Erfahrungen aus der therapeutischen Praxis

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Sandra Dick (Psychotherapeutische Praxis an der Rummelsbucht)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
In diesem Beitrag sollen Erfahrungen aus der therapeutischen Praxis in Bezug auf die Einbindung bzw die Ergänzung der strukturierten Schrittearbeit der 12 Schritte Programme berichtet werden. Die Schwerpunkte liegen hierbei einerseits auf den Gewinnen der begleitenden Schrittearbeit zur therapeutischen Arbeit, sowie auf dem Versuch einer begrifflichen Einordnung der jeweiligen Schritte und ihrer persönlichkeitsbezogenen Entwicklungsziele in einen verhaltenstherapeutischen Kontext.

Methoden
In der Arbeit mit Patient:innen mit Abhängigkeitserkrankungen habe ich in meiner Praxis gute Erfahrungen damit gemacht, wenn die Betroffenen parallel im Selbsthilfesystem der 12 Schritte Programme (z.B. AA, NA, Al Anon etc.) strukturiert an den Schritten arbeiten. Hier möchte ich über meine Erfahrungen über die Einbindung der Schrittearbeit in den therapeutischen Ablauf sprechen, sowie mögliche Wirkfaktoren der jeweiligen Schritte aus psychotherapeutischer Sicht benennen (z.B. Akzeptanzförderung; Emotionsregulation; Förderung von Verantwortungsübernahme etc.).

Ergebnisse
Nach anfänglichen Schwierigkeiten Inhalte aus dem Schritteprogramm in die psychotherapeutische Arbeit zu integrieren (z.B. die Etablierung des Begriffes der „Höheren Macht“ bzw. „Gott“ sowie teils radikal anmutenden Wiedergutmachungen im 9. Schritt) konnte eine gemeinsame Sprache gefunden werden. Die begleitende Schrittearbeit zeigte sich dann als Bereicherung sowohl im Hinblick auf die Absintenzaufrechterhaltung als auch auf die Persönlichkeitsentwicklung der Patient:innen. Hinweis: Es werden keine empirischen Daten vorgestellt sondern ich werde auf meine persönlichen Erfahrungen eingehen.

Diskussion und Schlussfolgerung
Eine die Psychotherapie begleitende, strukturierte Schrittearbeit kann bereichernd sowohl im Hinblick auf die Abstinenz als auch auf die Persönlichkeitsentwicklung der Patient:innen sein. Das Finden einer gemeinsamen Sprache sowie eine Reflexion der Wirkfaktoren der Schrittearbeit erleichtern hierbei die Implementierung der Schrittearbeit in den therapeutischen Prozess.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich erkläre, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Dick, S. (2025). Einbindung des 12 Schritteprogramms in den psychotherapeutischen Prozess: Erfahrungen aus der therapeutischen Praxis. Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2447. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2447