Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2421
Akzeptanz von Sportinterventionen innerhalb der Behandlung von problematischem Substanzkonsum bei jungen Erwachsenen
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Der Zusammenhang von körperlicher Aktivität und psychischer Gesundheit ist in der Forschung vielmals belegt. Körperliche Aktivität und Sport haben weiterhin das Potential als nicht-stigmatisierende Frühintervention bei problematischem Substanzkonsum von jungen Erwachsenen angewendet zu werden. Diese Studie untersuchte die Prädiktoren für die Akzeptanz von Sportinterventionen innerhalb der Behandlung von problematischem Substanzkonsum bei jungen Erwachsenen.
Methoden
Problematischer Substanzkonsum, körperliche Aktivität, wahrgenommene Akzeptanz von Sportinterventionen, und wahrgenommene Barrieren zu und Vorteile von physischer Aktivität wurden bei 145 jungen Australiern im Alter von 16-25 Jahren (N=145) untersucht. Problematischer Substanzkonsum wurde als mittleres oder hohes substanzbezogenes Risiko gemäß des WHO-ASSIST Alcohol, Smoking and Substance Involvement Screening Test definiert. Die Daten wurden mittels Data Mining und Modellierung, latenter Klassen und Entscheidungsbaumanalysen mithilfe der Software R analysiert.
Ergebnisse
Junge Erwachsene mit problematischem Substanzkonsum empfanden Sportinterventionen innerhalb des existierenden Behandlungsangebotes als akzeptabel (97.8%) und effektiv (95.6%). Wahrgenommene Barrieren zu körperlicher Aktivität sagten signifikant die Akzeptanz von Sportinterventionen voraus (p<=0,001). Psychischer Distress (p<=0,001) und das Ausmaß an körperlicher Aktivität/Woche sagten signifikant wahrgenommene Barrieren zu körperlicher Aktivität voraus (p<=0,001). Entscheidungsbaumanalysen bestätigten, dass geringe psychische Belastung (1. Partition, p<0,001) und hohes Ausmaß an physischer Aktivität (2. Partition, p=0,03) eine gesenkte Anzahl von wahrgenommen Barrieren vorhersagten. Die Analyse der latenten Klassen ergab ein Zwei-Klassen-Modell und unterschied junge Erwachsene mit einem mittleren Risiko, geringem psychischem Distress und wahrgenommener Barrieren und hoher Akzeptanz von Sportinterventionen (Klasse 1, n=53) von jungen Menschen mit einem hohen substanzbezogenen Risiko und Distress und geringer Behandlungsakzeptanz (Klasse 2, n=40).
Diskussion und Schlussfolgerung
Körperliche Aktivität und Sport scheinen ein akzeptabler Ansatz zur Frühintervention bei problematischem Substanzkonsum in jungen Erwachsenen zu sein, insbesondere bei dem Vorliegen von mittlerem substanzbezogenem Risiko und geringerem psychischen Distress. Die Kenntnis der Prädiktoren für die Akzeptanz von Sportinterventionen kann Klinikern bei ihren Behandlungsentscheidungen unterstützen, und die Beteilung von Betroffenen an Sportinterventionen fördern.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.