Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2420

Zwischen weiß-blauer Ordnung und Evidenz – kommunale Konzepte mit Modellcharakter (S06), ID 2420

Management deliranter Syndrome in somatischen Stationen – Rolle der psychiatrischen Pflege im Konsil- und Liaisondienst am Beispiel eines Maximalversorgers – Was braucht es?

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Sven Keitel (Klinikum Nürnberg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Die psychische (Ko-)Morbidität von stationären Patienten eines somatischen Krankenhauses liegt deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung (Kathol und Clarke 2005). Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ein großer Anteil der Patienten mit psychischen Störungen wird von nichtpsychiatrischen Ärzten und Pflegenden primär versorgt. Mindestens ein Viertel der wegen einer somatischen Krankheit stationär behandelten Patienten weist eine psychische Störung auf oder zeigt eine Reihe von psychologisch bedingten Einbußen in der Lebensqualität, eine hiermit assoziierte verringerte Mitarbeit gegenüber medizinischen Behandlungen und negative Konsequenzen für Morbidität und Mortalität (Mayou 1997).

Methoden
Patienten mit Alkohol- bzw. Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit verlangen während eines stationären Krankenhausaufenthalt im somatischen Kontext in mehrfacher Hinsicht eine differenzielle Vorgehensweise in der Diagnostik und in der Versorgung. Im Sinne der Versorgung von Delirien ist hier oft eine Mangel zu erkennen in der somatischen Betreuung welche durch supportive Begleitung psychiatrischer Pflegefachpersonen eine Verbesserung der Versorgungsqualität erreicht und Verlegungen in psychiatrische Abteilungen oder Krankenhäuser vermeiden kann. Wichtig für die Akzeptanz in der Versorgungsrelalität und den ökonomischen Erfolg des Konzepts ist, dass sowohl Strategien zur Delirprävention als auch zu einer standardisierten Delirtherapie umgesetzt werden; denn nicht jedes Delir im Krankenhaus ist vermeidbar. Dies setzt einen multidisziplinären Ansatz voraus, das heißt die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen (z.B. von Ärztinnen und Ärzten aus Neurologie, Psychiatrie und Geriatrie, Pflegekräften und -wissenschaftlern, klinischen Pharmazeuten).

Ergebnisse
Der psychiatrische Pflegekonsildienst bietet mit dieser Leistung eine unterstützende Funktion bei der Durchführung der o.g. speziellen Pflegemethoden und –techniken in der Versorgungsrealität.

Diskussion und Schlussfolgerung
Den Pflegenden wird somit eine Möglichkeit der Handlungsorientierung und -hilfe geboten, um diese korrekt und nach dem aktuellen, fachlich belegten Wissensstand durchführen zu können.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich erkläre, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
 

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Keitel, S. (2025). Management deliranter Syndrome in somatischen Stationen – Rolle der psychiatrischen Pflege im Konsil- und Liaisondienst am Beispiel eines Maximalversorgers – Was braucht es?. Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2420. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2420