Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2415

Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland: Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys 2024 (S25), ID 2415

Cannabiskonsum im Jahr nach der Teillegalisierung – Trends, Konsummuster, Bezugsquellen und Motive

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Eva-Maria Krowartz (Institut für Therapieforschung), Eva Hoch (Institut für Therapieforschung)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Cannabis stellt weltweit die am häufigsten konsumierte illegale Substanz dar. Mit Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) im April 2024 wurden in Deutschland Besitz, Eigenanbau sowie die nicht-kommerzielle Weitergabe von Cannabis teilweise legalisiert. Die vorliegende Studie liefert bevölkerungsrepräsentative Daten zu zeitlichen Entwicklungen in Konsumprävalenzen und Konsumfrequenzen sowie zu Konsummustern im Jahr der Teillegalisierung.

Methoden
Die Datenbasis dieser Studie ist der Epidemiologische Suchtsurvey (ESA), eine bevölkerungsrepräsentative Erhebung unter deutschsprachigen Erwachsenen mit Wohnsitz in Privathaushalten. Zur Darstellung von Trends und zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit mit früheren Erhebungswellen (ab 2012) wurde die Analyse auf die Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen beschränkt. Die Gesamtstichprobe umfasst 44.086 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren (n2012 = 9.084; n2015 = 9.204; n2018 = 9.267; n2021 = 9.046; n2024 = 7.485). Die Datenerhebung erfolgte schriftlich, online oder telefonisch auf Grundlage einer mehrstufigen Zufallsstichprobe. Zur Sicherung der Repräsentativität wurden Redressementgewichte eingesetzt, um die Verteilung zentraler Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildung, Bundesland, Gemeindegrößenklasse) an die Strukturen der Zielpopulation anzupassen.

Ergebnisse
Veränderungen in den Anteilen gelegentlich- sowie regelmäßig/stark konsumierender Personen unter den 12-Monats-Konsumierenden werden für den Zeitraum von 2012 bis 2024 dargestellt. Für das Jahr 2024 werden deskriptive Basisdaten zum Konsumverhalten berichtet, einschließlich Konsumformen (Applikationswege), Ko-Konsum mit Tabak, konsumierter Mengen, Konsumfrequenz (30-Tage-Prävalenz) sowie Angaben zur Mitgliedschaft in Cannabis Social Clubs (CSD) und Konsummotiven. Die Konsumindikatoren werden differenziert nach gelegentlich Konsumierenden, regelmäßig/stark Konsumierenden sowie gesamt für alle 12-Monats-Konsumierenden präsentiert.
 

Diskussion und Schlussfolgerung
Vorläufige Daten deuten darauf hin, dass die Mehrheit der Konsumierenden Marihuana in Form von Joints konsumiert, es mit Tabak mischt und als primäres Konsummotiv "Entspannung" oder "Spaß" angibt. Die Bereitstellung von repräsentativen-Daten ist entscheidend, um künftige Entwicklungen des Cannabisgebrauchs in Deutschland  adäquat erfassen und bewerten zu können.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Der Epidemiologische Suchtsurvey 2024 wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gefördert (AZ: ZMI5-2523DSM201).

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Krowartz, E.-M., & Hoch, E. (2025). Cannabiskonsum im Jahr nach der Teillegalisierung – Trends, Konsummuster, Bezugsquellen und Motive. Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2415. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2415