Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2414
Volksdroge Alkohol?! Zwischen Normalität und Risiko: Substanzkonsum und soziodemographische Disparitäten
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Alkohol ist die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz in Deutschland – mit einem der höchsten Pro-Kopf-Konsumniveaus weltweit. Trotz bekannter psychischer und somatischer Gesundheitsrisiken bleibt Alkoholkonsum gesellschaftlich breit akzeptiert. Die vorliegende Studie liefert bevölkerungsrepräsentative Daten zu aktuellen Konsummustern, soziodemographischen Unterschieden und polyvalentem Konsum im Jahr 2024.
Methoden
Die Analyse basiert auf Daten des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA), einer bevölkerungsrepräsentativen Erhebung deutschsprachiger Erwachsener in Privathaushalten. Die Datenerhebung erfolgte multimodal (schriftlich, online, telefonisch) anhand einer mehrstufigen Zufallsstichprobe. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurden Redressementgewichte angewendet, um die Verteilung zentraler Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildung, Bundesland, Gemeindegrößenklasse) an die Strukturen der Zielpopulation anzupassen. Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit mit früheren Erhebungswellen (ab 2012) wurde die Analyse auf die Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen beschränkt. Die Auswertungsstichprobe umfasst 8.231 Personen in diesem Altersbereich.
Ergebnisse
Alkohol bleibt 2024 die meistkonsumierte psychoaktive Substanz in Deutschland, mit weit verbreiteten riskanten Konsummustern und alkoholbezogenen Störungen. Bestimmte Konsumentengruppen weisen charakteristische Konsummuster auf, zeigen erhöhte Prävalenzen in Hinblick auf missbräuchlichen Konsum, Abhängigkeit bzw. Rauschtrinken, die näher erläutert werden. Im Vergleich zu den Erhebungswellen 2012-2021 werden Trends in Konsummustern differenziert nach Subgruppen dargestellt. Deskriptive Ergebnisse hinsichtlich Gesundheit und polyvalentem Konsum der vergangenen 30 Tage werden gezeigt.
Diskussion und Schlussfolgerung
Trotz stabiler Konsumprävalenz bleibt Alkohol ein zentraler Risikofaktor, da sich problematische Muster in bestimmten Bevölkerungsgruppen mit erhöhter gesundheitlicher Exposition verfestigen. Eine fortlaufende Beobachtung der Ternds ist unabdingbar.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Der Epidemiologische Suchtsurvey 2024 wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gefördert (AZ: ZMVI1-2520DSM203). Mit der Finanzierung sind keine Auflagen verbunden.