Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2357
EVA-RADIUS - RCT zu einem blended treatment als neue Versorgungsform - Vorstellung des Studienprotokolls
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Insbesondere mittelgradige bis schwere alkoholbezogene Störungen haben einen langwierigen Krankheitsverlauf und sind mit einem hohen Rückfallrisiko verbunden. Das Hilfe- und Versorgungssystem für Suchterkrankte in Deutschland verfügt über ein differenziertes, aber unzureichendes Leistungsangebot. Nach einer akutmedizinische Versorgung oder einem qualifizierten Entzug kann sich eine Rehabilitationsbehandlung (Entwöhnung) anschließen. Die erreicht allerdings nur von einem kleinen Teil der Betroffenen (etwa 10%) (Fachverband Sucht e.V. Bonn, 2016). Zur besseren Versorgung des schwer zu erreichenden Klientels entwickelten wir ein blended treatment aus dem Community Reinforcement Approach (CRA) und der Webanwendung RADIUS zur Unterstützung der face-to-face Sitzungen.
Methoden
In dem vom G-BA im Innovationsfond geförderten Projekt haben wir eine neue Versorgungsform im blended treatment entwickelt. Der Einsatz von RADIUS im blended treatment mit CRA erfolgt ambulant direkt im Anschluss an den qualifizierten Entzug, um eine besser Versorgung, Weiterleitung in andere Behandlungen und Überbrückung des erhöhten Rückfallrisikos der ersten 3 Monate zu ermöglichen. Dafür wird in einer RCT mit einem 3 armigen Design eine Nich-Überlegenheitshypothese überprüft. .
Ergebnisse
In bisherigen Studien zeigte sich eine Evidenz für die Behandlung mit CRA mit einer signifikanten Reduktion der Trinkmenge und Trinktagen (Azrin et al., 1982). In einer Pilotstudie konnte dieses auch für CRA und RADIUS in der gleichen Sitzungsfrequenz mit weniger Sitzungszeit gezeigt werden. Wir stellen hier das Studienprotokoll der aktuellen RCT vor.
Diskussion und Schlussfolgerung
Blended treatment Ansätze haben bisher wenig Einzug in die Suchtbehandlung gefunden. Anhand dieses Beispiels wollen wir deutlich machen, dass dies eine vielversprechende Möglichkeit der Behandlung ist. Eine engmaschigere Begleitung im Alltag ist möglich und eine schwer zu erreichende Zielgruppen kann besser in die Versorgung eingebunden werden. Weitere Froschungs- und Versorgungsfragen können sich davon ableiten und bieten eine Perspektive für die Versorgung von Suchterkrankten.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Das zugrunde liegende Projekt EVA-RADIUS ist eine durch den Innovationsfond des G-BA gefördertes und vollfinanziertes Projekt.