Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2334
EKOCAN: Studiendesign und erste Ergebnisse
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Am 1. April 2024 ist das Konsumcannabisgesetz (KCanG) in Kraft getreten, das den Besitz und Anbau von Cannabis in beschränktem Umfang straffrei stellt. § 43 KCanG sieht eine Evaluation der Teillegalisierung im Hinblick auf den Kinder- und Jugendschutz, den Gesundheitsschutz und die cannabisbezogene Kriminalität vor. Diese ‚Evaluation des Konsumcannabisgesetzes‘ (EKOCAN) wird im Rahmen eines interdisziplinären Verbundprojektes durchgeführt. In diesem Beitrag werden das Studiendesign und erste Ergebnisse vorgestellt.
Methoden
In EKOCAN werden zahlreiche Sekundärdaten zu Cannabis gesammelt. Informationslücken in den Sekundärdaten werden durch Primärdaten geschlossen. Die Sekundärdaten lassen sich in Befragungen und Routinedaten unterteilen. Informationen aus wiederholten Querschnittsbefragungen wie der Drogenaffinitätsstudie oder der DEBRA-Studie ermöglichen die Darstellung der zeitlichen Entwicklung von Zielvariablen vor und nach der Teillegalisierung. Mit zeitlich hochaufgelösten Routinedaten wie die Verkehrsunfall- oder DRG-Statistik können Zeitreihenanalysen zur Identifikation möglicher Effekte der Teillegalisierung durchgeführt werden. Durch zusätzliche Befragungen und Interviews von Teilen der Allgemeinbevölkerung und Expert:innen aus Polizei und Justiz kann die Implementation des KCanG im Detail erfasst werden.
Ergebnisse
Ausgewählte Ergebnisse der Sekundärdatenanalyse werden vorgestellt.
Diskussion und Schlussfolgerung
Die Ergebnisse werden in den internationalen Forschungsstand zu den Auswirkungen einer Cannabislegalisierung eingebettet. Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse von EKOCAN eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung von KCanG spielen werden.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Während der letzten 3 Jahre bestanden folgende wirtschaftlichen Vorteile oder persönliche Verbindungen, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten: Jakob Manthey war oder ist beratend für die AOK, EUDA und WHO tätig und hat für Präsentationen im Zusammenhang mit Cannabis Aufwandsentschädigungen und Reisekostenerstattungen von verschiedenen Gesundheitsorganisationen erhalten. Es bestehen keine Verbindungen zur (Cannabis-)Industrie: keine Aktien, Patente, Beratungstätigkeiten oder ähnliches.
Erklärung zur Finanzierung: Diese Arbeit ist im Rahmen des Verbundprojektes ‚Evaluation des Konsumcannabisgesetzes‘ (EKOCAN) entstanden, welches durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird (ZMII2-2525DSM21A).