Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2322
Die Auswirkungen des Konsumcannabisgesetzes auf die cannabisbezogene Kriminalität
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Zum 1.4.2024 hat der Gesetzgeber den Umgang mit Cannabis zu Konsumzwecken weitgehend entkriminalisiert. Über die Folgen des „Konsumcannabisgesetzes“ ist derzeit aber noch wenig bekannt. Der Beitrag beleuchtet aus kriminologischer Perspektive, wie sich die in den letzten Jahren beispiellose drogenpolitische Maßnahme auf die sogenannte cannabisbezogene Kriminalität und ihre strafrechtliche Verfolgung ausgewirkt haben könnte und in Zukunft auswirken wird. Außerdem wird diskutiert, was cannabisbezogene Kriminalität überhaupt auszeichnet.
Methoden
Analysiert werden unter anderem das „Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität“ sowie die „Polizeiliche Kriminalstatistik“ (PKS), die das Bundeskriminalamt jährlich erstellt. In sogenannten Lagebildern fasst das Bundeskriminalamt verschiedene Erkenntnisse zu bestimmten Kriminalitätsfeldern in Form eines Berichts zusammen. Daneben existieren die sogenannten Kriminalstatistiken, die in tabellarischer Form vorliegen und Daten aus verschiedenen Stadien des Strafverfahrens enthalten. Zudem wurde die kriminologische Literatur zur cannabisbezogenen Kriminalität ausgewertet.
Ergebnisse
Kriminalstatistiken und Lagebilder bringen zahlreiche Limitationen mit sich, die kritisch beleuchtet werden. Cannabisbezogene Kriminalität wird definiert und die verschiedenen, sehr heterogenen Phänomenbereiche werden beschrieben. Auf dieser Grundlage lassen sich Hypothesen bilden, welchen Effekt die Legalisierung von Cannabis auf die cannabisbezogene Kriminalität und ihre strafrechtliche Verfolgung haben wird.
Diskussion und Schlussfolgerung
Es ist noch zu früh, um diese Folgen abschließend einzuschätzen. Weitere Klarheit werden die kommenden Jahre bringen. Im Zentrum weiterer Analysen sollte auch die Frage stehen, woher das Cannabis kommt, das in Deutschland konsumiert wird.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Der Beitrag wurde im Rahmen des Forschungsprojekts EKOCAN erstellt, das mit einer unabhängigen Evaluation des Konsumcannabisgesetz beauftragt wurde (§ 43 KCanG). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit finanziell gefördert.