Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2320
Diagnostik und Versorgung von Fetalen Alkoholspektrumstörungen bei Erwachsenen in Deutschland
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) sind mit einer geschätzten Prävalenz von bis zu 2 % in Europa weit verbreitet. Sie führen zu komplexen Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Lebensbereichen wie der Verhaltenskontrolle, kognitiven Fähigkeiten und Selbstständigkeit und verursachen hohe Belastungen. Während für Kinder und Jugendliche eine evidenzbasierte S3-Leitlinie zur Diagnostik von FASD vorliegt, ist die Diagnostik im Erwachsenenalter deutlich weniger entwickelt und standardisiert. Im Vortrag soll ein Konsens zur Diagnostik von FASD bei Erwachsenen, der kürzlich von im Bereich tätigen Fachpersonen und Erfahrungsexpert:innen aus Deutschland gemeinsam erarbeitet und veröffentlicht wurde, vorgestellt werden. Außerdem sollen Therapie- und Versorgungsoptionen diskutiert werden.
Methoden
Der Vortrag greift die kürzlich erschienene Publikation von Schecke und Kolleg:innen auf (SUCHT (2024), 70 (5), 275–284; https://doi.org/10.1024/0939-5911/a000894) und bezieht weitere relevante Literatur mit ein.
Ergebnisse
Neben der Darstellung des Konsens zur Diagnostik und der Versorgungsoptionen widmet sich der Vortrag den bestehenden Herausforderungen in Deutschland. Zur Reduktion der nicht erkannten Fälle sollte die konsequente Nutzung vorhandener Screeninginstrumente in der medizinischen Versorgung etabliert und die limitierte Zahl von Diagnostikzentren ausgebaut werden. Um den besonderen Bedürfnissen von Erwachsenen mit FASD gerecht zu werden, sollten außerdem weitere spezialisierte Therapie- und Wohneinrichtungen aufgebaut werden.
Diskussion und Schlussfolgerung
Die genannten Maßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit und Lebensqualität von Erwachsenen mit FASD zu verbessern.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Während der letzten 3 Jahre bestanden folgende wirtschaftlichen Vorteile oder persönliche Verbindungen, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten: Publikationen im adressierten Bereich und Aufbau einer ambulanten Spezialsprechstunde zur Diagnostik von FASD bei Erwachsenen am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Darüber hinaus bestanden keine konkurrierenden Interessen.