Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2317
Wirksamkeit von Cannabisprävention im entkriminalisierten Kontext – Review und Metaanalyse
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Die Wirksamkeit suchtpräventiver Maßnahmen ist differenziell zu betrachten, und unter anderem von der Substanz, dem Setting, dem Kontext und diverser Charakteristika der Intervention abhängig. Vor dem Hintergrund der Teillegalisierung von Cannabis wird die Wirksamkeit entsprechender Prävention im entkriminalisierten Kontext untersucht. Dabei werden a) die Wirksamkeit von Cannabisprävention in Ländern/Regionen, in denen Cannabis entkriminalisiert ist, geschätzt, und b) Faktoren ermittelt, die mit erhöhter bzw. verminderter Wirksamkeit verbunden sind.
Methoden
Eine systematische Literaturrecherche wird auf den Plattformen Psychinfo, Pubmed, Psyndex und Google Scholar durchgeführt. Eingeschlossen werden randomisierte Kontrollstudien zur Wirksamkeit cannabispräventiver Interventionen in Ländern/Regionen, in denen Cannabis entkriminalisiert ist, und die zwischen Januar 2015 und März 2025 veröffentlicht wurden. Zielparameter sind Indikatoren des Cannabiskonsums (Prävalenz, Inzidenz, Frequenz). Substanzübergreifende Ansätze werden inkludiert, sofern sie den Effekt auf Cannabiskonsum gesondert berichten. Effekte werden metaanalytisch zusammengefasst. Abhängig von der Anzahl identifizierter Studien werden differenzielle Effekte einzelner Interventions-Inhalte mit Metaregressions-Modellen oder narrativ analysiert.
Ergebnisse
Berichtet werden gepoolte Effekte der Interventionen auf den Cannabiskonsum, sowie Heterogenitätsmaße. Bei bestehender Heterogenität werden Programminhalte als Prädiktoren einer Metaregression berechnet und beschrieben.
Diskussion und Schlussfolgerung
Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Wirksamkeit evaluierter Programme zur Cannabisprävention unter einer Entkriminalisierung, und insbesondere über Elemente, unter denen erhöhte oder verminderte Wirksamkeit zu erwarten ist. Daraus kann gefolgert werden, ob durch die Cannabislegalisierung in Deutschland ein Adaptationsbedarf von Präventionsprogrammen angezeigt ist.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Die zugrunde liegende Studie wird von der Hetzler-Stiftung gefördert.