Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2291
Gendersensitive Gruppentherapie für Cis-Männer mit Alkoholgebrauchsstörung
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Alkoholabhängigkeit stellt eine große Herausforderung in der Suchtmedizin dar. Obwohl geschlechtersensible
Ansätze zunehmend an Bedeutung gewinnen, fehlt es an einfach anwendbaren und aktuellen geschlechtersensiblen
Gruppenangeboten für Männer mit verschiedenen Diversitätsmerkmalen. Ziel des Projekts GENRECOVER
(Gender-Specific Recovery Program) ist die Entwicklung eines innovativen, geschlechtersensiblen Gruppenangebots
für hetero- und homosexuelle Männer mit Alkoholabhängigkeit, das perspektivisch auch auf weitere Gruppen mit
anderen Diversitätsmerkmalen übertragbar ist. Es wird umfangreiches Schulungsmaterial etabliert und zur Verfügung
gestellt.
Methoden
Das Projekt gliedert sich in drei Phasen:
1. Bedarfsanalyse – Identifikation bestehender geschlechtersensibler Programme und relevanter Stakeholder.
Dazu werden qualitative Interviews und Fokusgruppen mit Fachkräften der Suchthilfe und Betroffenen
geführt, transkribiert und analysiert. Geplant sind 16 qualitative Interviews (jeweils acht mit Expert*innen und
acht mit Betroffenen) sowie zwei Fokusgruppen (eine mit Exper*tinnen, eine mit Betroffenen).
2. Modulentwicklung und Pilotierung – Basierend auf den Ergebnissen der Bedarfsanalyse wird ein
evidenzbasiertes Manual mit verschiedenen Modulen für eine geschlechtersensible Gruppentherapie
entwickelt. Die Pilotierung erfolgt in getrennten Gruppen für heterosexuelle und homosexuelle Männer.
3. Translation und Implementierung – Nach Auswertung der Pilotierungsergebnisse werden
Schulungsmaterialien erstellt und Strategien zur nachhaltigen Implementierung des Konzepts in die
Standardversorgung entwickelt.
Ergebnisse
Das Projekt nutzt qualitative Forschungsmethoden zur Identifikation spezifischer Bedarfe und erarbeitet praxisnahe
Interventionen, die eine nachhaltige Implementierung in bestehende Versorgungsstrukturen ermöglichen.
Diskussion und Schlussfolgerung
Langfristiges Ziel ist die Bereitstellung eines leicht anwendbaren Gruppenangebots mit umfangreichen
Schulungsmaterialien zur Weiterentwicklung geschlechtersensibler Suchttherapie.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.