Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2281

Cannabisprävention in verschiedenen Handlungsfeldern (S11), ID 2281

Cannabisprävention in Jugendhilfeeinrichtungen: Erreichte Stichprobe und erste Erkenntnisse aus dem Gruppenprogramm CanJuSTop

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Sabrina Kunze (DZSKJ/UKE), Christiane Baldus (DZSKJ/UKE), Julian Harbs (DZSKJ/UKE), Anna-Lena Schulz (DZSKJ/UKE), Kerstin Paschke (DZSKJ/UKE), Rainer Thomasius (DZSKJ/UKE), Nicolas Arnaud (DZSKJ/UKE)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Cannabis ist weltweit eine der von Jugendlichen am häufigsten konsumierten Rauschdrogen. Heranwachsende in der stationären Jugendhilfe gehören im Gegensatz zu Jugendlichen in der Allgemeinbevölkerung aufgrund von mannigfaltigen Belastungsfaktoren zu einer vulnerablen Gruppierung. Eine Untersuchung in Jugendhilfeeinrichtungen zeigte, dass der Cannabiskonsum der Jugendlichen deutlich erhöht war. Deshalb wurde das Gruppentraining für junge Cannabiskonsument:innen CAN Stop an dieses Setting angepasst (CANJuStop) und dort implementiert. Untersucht werden sollen die Teilnehmenden, die CANJuStop durchführenden Trainer:innen und die zugehörigen Einrichtungen der stationären Jugendhilfe. Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Erstellung einer Stichprobenbeschreibung, um die spezifischen Charakteristika der Zielgruppe herauszustellen.

Methoden
In der CANJuStop Intervention werden Daten auf drei Ebenen erhoben: (1) Jugendliche, die in stationärer Jugendhilfe leben, werden zu soziodemografischen Daten, Angaben zu psychischen Erkrankungen und zum Substanzkonsum befragt. (2) Fachkräfte, die die Intervention durchführen, werden zu soziodemografischen Daten, Informationen über die eigene Berufserfahrung und die Arbeitserfahrung im Umgang mit psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen und deren Suchtproblematiken sowie zur eigenen Einstellung bezüglich Substanzkonsums befragt. (3) Einrichtungen, die an der Studie teilnehmen, werden zu Informationen zu Größe und Lage, Anzahl und Zusammensetzung der Mitarbeitenden und inhaltlichen Ausrichtung befragt. Die Daten werden deskriptiv ausgewertet und dargestellt.

Ergebnisse
Bisher wurden mehr als 100 Jugendliche zwischen 11 bis 22 Jahren eingeschlossen. Es liegen vorläufige Ergebnisse aus sechs deutschen Bundesländern vor. 58,4 % der befragten Jugendlichen waren männlich. Die Lebenszeitprävalenz für Cannabiskonsum beträgt 56,6 % (n = 64). Es wird erwartet, dass darüber die Charakteristika der vulnerablen Gruppe herausgestellt werden können.

Diskussion und Schlussfolgerung
Die Ergebnisse der Stichprobenbeschreibung auf den drei Ebenen könnten dazu dienen einen umfassenden Eindruck zu geben, welche Personen und Einrichtungen mit dem Projekt erreicht werden. Daraus lassen sich versorgungsrelevante Aspekte ableiten.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Drittmittel Projekt: „CAN Stop Gruppentraining gegen problematischen Cannabiskonsum in der Jugendhilfe“ (CANJuStop). Mittelgeber: Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Förderkennzeichen: ZMII2-2523DSM204

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Kunze, S., Baldus, C., Harbs, J., Schulz, A.-L., Paschke, K., Thomasius, R., & Arnaud, N. (2025). Cannabisprävention in Jugendhilfeeinrichtungen: Erreichte Stichprobe und erste Erkenntnisse aus dem Gruppenprogramm CanJuSTop. Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2281. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2281