Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2240

Digitale Medien im Kindes und Jugendalter: Von der Ätiologie des suchtartigen Gebrauchs zur Prävention negativer Gesundheitseffekte (S45), ID 2240

Längsschnittliche Untersuchung psychologischer Faktoren des problematischen Video-Streamings im Kindes- und Jugendalter

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Jan-Ole Cloes (Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)), Rainer Thomasius (Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)), Kerstin Paschke (Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE))

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Online Video-Streaming ist eine beliebte Medienbeschäftigung von deutschen Kindern und Jugendlichen. Gleichzeitig besteht in dieser Lebensphase ein besonderes hohes Risiko problematische Nutzungsmuster zu entwickeln. Studien über den exzessiven Konsum von Fernsehserien („binge-watching“) oder Kurzvideos4 deuten auf gesundheitliche Risiken bzw. ein erhöhtes Suchtpotential hin. Anhand der ICD-11 Kriterien für eine Störung aufgrund von suchtartigem Verhalten kann problematischen Video-Streaming ungeachtet des Videoformats bestimmt werden. Bisher ist jedoch noch wenig über den Verlauf des problematischen Video-Streamings im Längsschnitt bekannt.

Methoden
Die Untersuchung wurde im Rahmen einer laufenden, längsschnittlich angelegten Studie über die Mediennutzung von deutschen Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Einmal im Jahr nehmen dabei ca. 1.200 Kinder, Jugendliche und ihre Eltern an einer Online-Umfrage teil. Problematisches Video-Streaming wird seit 2021 mit Hilfe der validierten Streaming Disorder Skala für Adoleszente (STREDIS-A) erfasst. Psychologische Faktoren wurden ebenfalls mittels validierter Instrumente operationalisiert. Für die Untersuchung wurden zunächst individuelle Verläufe des problematischen Video-Streamings über die Zeit modelliert. Anschließend wurde der Einfluss psychologischer Faktoren regressionsanalytisch untersucht.

Ergebnisse
Die Ergebnisse werden im Rahmen des Symposiums vorgestellt.

Diskussion und Schlussfolgerung
Während die Erforschung problematischer Nutzungsmuster im Zusammenhang mit digitalen Spielen und sozialen Netzwerken im Kindes- und Jugendalter voranschreitet, liegen Erkenntnisse über das problematische Video-Streaming bislang nur begrenzt vor. Die längsschnittliche Betrachtung trägt zu einem besseren Verständnis über die Entwicklung des problematischen Video-Streamings bei und gibt Aufschluss über die Bedeutsamkeit für die klinische Praxis.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Die zugrundeliegende Studie wurde voll von der Krankenkasse DAK-Gesundheit finanziell gefördert.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Cloes, J.-O., Thomasius, R., & Paschke, K. (2025). Längsschnittliche Untersuchung psychologischer Faktoren des problematischen Video-Streamings im Kindes- und Jugendalter. Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2240. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2240