Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2235

Die "International Cannabis Policy Study (ICPS)" (S43), ID 2235

Cannabiskonsum und Risikowahrnehmung bei jungen Erwachsenen: Ergebnisse der International Cannabis Policy Study (ICPS)

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Anne Maiwald (IFT Institut für Therapieforschung, München, Deutschland; Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum, Ludwig-Maximilians-Universität), Elena Gomes de Matos (IFT Institut für Therapieforschung, München, Deutschland; Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Charlotte Fresenius Hochschule), Sally Olderbak (IFT Institut für Therapieforschung), Larissa Schwarzkopf (IFT Institut für Therapieforschung, München, Deutschland; Institut für Medizinische Informationsverarbeitung Biometrie und Epidemiologie (IBE), Medizinische Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität), Gabriele Koller (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum, Ludwig-Maximilians-Universität), Reiner Hanewinkel (IFT-Nord Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung), David Hammond (School of Public Health Sciences, University of Waterloo), Eva Hoch (IFT Institute für Therapieforschung, München, Deutschland, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland; Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Charlotte Fresenius Hochschule)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Risikowahrnehmung spielt eine zentrale Rolle im Konsumverhalten, jedoch ist die Risikowahrnehmung von jungen Erwachsenen in Europa bei Cannabiskonsum nur wenig untersucht. Ziel der Studie war es, Unterschiede in der Risikowahrnehmung zwischen verschiedenen Ländern und Konsumgruppen in diversen cannabisbezogenen Gesundheitsbereichen zu untersuchen, sowie Zusammenhänge zwischen Risikowahrnehmung und soziodemographischen und konsumbezogenen Faktoren zu beleuchten.

Methoden
Es wurden Querschnittsdaten aus der sechsten Welle (2023) des International Cannabis Policy Study (ICPS) analysiert. Insgesamt wurden n=2.946 überwiegend weibliche (60,6%) 18- bis 25-Jährige in die Analysen einbezogen (Kanada: n=2.048; Deutschland: n=446; Großbritannien: n=452). Neun Items zu Risiko bei Cannabiskonsum wurden deskriptiv ausgewertet, um verringerte bzw. erhöhte Risikowahrnehmung festzustellen. Assoziationen mit einer verringertern bzw. erhöhten Risikowahrnehmung wurden anhand einer negative binomialen Regression festgestellt.

Ergebnisse
Junge Erwachsene weisen eine geringe Gesamtrisikowahrnehmung auf. Unterschieden zwischen Ländern und Konsumgruppen werden vorgestellt, sowie Zusammenhänge zwischen soziodemographischen und konsumbezogenen Faktoren und der Risikowahrnehmung bei jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen Konsummustern.

Diskussion und Schlussfolgerung
Es besteht ein Bedarf an maßgeschneiderten Interventionen, um das Bewusstsein für cannabisbedingte Gesundheitsrisiken bei jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen Konsumerfahrungen zu schärfen.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Die International Cannabis Policy Study (ICPS) wird von dem Canadian Institute of Health finanziell gefördert.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Maiwald, A., Gomes de Matos, E., Olderbak, S., Schwarzkopf, L., Koller, G., Hanewinkel, R., … Hoch, E. (2025). Cannabiskonsum und Risikowahrnehmung bei jungen Erwachsenen: Ergebnisse der International Cannabis Policy Study (ICPS). Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2235. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2235