Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2227

Interdisziplinäre Perspektiven auf Drug Checking - Ergebnisse eines Nürnberger Forschungsprojekts (S30), ID 2227

Klarheit durch Analyse: Substanzanalysen als Schlüssel für lokale Suchtprävention in Nürnberg

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Johannes Karg (Klinikum Nürnberg, Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Drug Checking gilt international als effektive Maßnahme zur Risikominimierung im Kontext des Konsums illegaler Substanzen. In Deutschland fehlen jedoch flächendeckende Strukturen sowie belastbare, regionalspezifische Daten. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Evidenzbasiertes Drug Checking in Nürnberg“ (EviDriN) untersucht, inwiefern Substanzanalysen – als Teilprojekt durchgeführt am Klinikum Nürnberg – in Verbindung mit begleitender Konsumforschung zur Entwicklung evidenzbasierter Präventions- und Versorgungsstrategien in Bayern beitragen können.

Methoden
Die Datenerhebung und -analyse erfolgt aus drei methodischen Perspektiven: (1) Prospektiv werden Substanzuntersuchungen anhand von Bioproben eingelieferter Patient*innen am Klinikum Nürnberg sowie Spritzenrückstände durch die Forensische Toxikologie des Universitätsklinikums Freiburg analysiert. (2) Parallel werden Konsumierende sowohl im Kliniksetting als auch im Drogenmilieu Nürnbergs befragt, um vermutete Substanzen und Konsumkontexte zu erfassen und diese mit den Analysebefunden abzugleichen. (3) Retrospektiv werden intensivmedizinische Behandlungsfälle der vergangenen drei Jahre statistisch ausgewertet, um ein umfassendes Bild über Konsummuster, Substanztrends und Versorgungssituationen zu erhalten.

Ergebnisse
Das Forschungsvorhaben befindet sich derzeit in der initialen Phase der Datenerhebung. Ergebnisse werden bis zum Suchtkongress vorliegen.

Diskussion und Schlussfolgerung
Die laufende Datenerhebung bildet die empirische Grundlage für eine spätere differenzierte Analyse von Konsummustern, Risikopotenzialen sowie Diskrepanzen zwischen angenommenen und tatsächlich nachgewiesenen Substanzen. Perspektivisch sollen die gewonnenen Erkenntnisse in die Entwicklung bedarfsorientierter Präventionsmaßnahmen und Drug-Checking-Konzepte einfließen.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Die Substanzanalysen stellen ein Teilprojekt des Forschungsprojekts „EviDriN – Evidenzbasiertes Drug Checking in Nürnberg“ am Klinikum Nürnberg dar, das im Rahmen des DATIpilot-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Karg, J. (2025). Klarheit durch Analyse: Substanzanalysen als Schlüssel für lokale Suchtprävention in Nürnberg. Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2227. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2227