Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2159
Zum Stand der Cannabisprävention in Deutschland
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Mit dem Cannabisgesetz (CanG) wurde zum 1. April 2024 der private Eigenanbau durch Erwachsene sowie der Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen zum Eigenkonsum legalisiert. Für Jugendliche bleibt Cannabis jedoch auch weiterhin verboten. Um insbesondere junge Menschen, die nicht konsumieren, zu erreichen und sie darin zu bestärken, auf den Konsum von Cannabis zu verzichten, wurden bundesweite Angebote zur Cannabisprävention neu initiiert, intensiviert und weiterentwickelt.
Methoden
Angebote der Suchtprävention bilden einen wichtigen Schwerpunkt in der Präventionsarbeit des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Das BIÖG bietet für Jugendliche und junge Erwachsene fachlich fundierte, gut verständliche und sachliche Informationen zu Cannabis, dessen Wirkweise sowie den gesundheitlichen Risiken des Konsums, außerdem digitale Beratungsangebote und Selbsttests. Darüber hinaus werden wertvolle Tipps und individuelle Unterstützung für Eltern sowie qualitätsgesicherte Weiterbildungsangebote für pädagogische Fachkräfte angeboten.
Ergebnisse
Ein wesentliches Ziel der Präventionsarbeit des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) ist es, den Einstieg in den Substanzkonsum zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern sowie riskanten Konsummustern und einer daraus resultierenden Abhängigkeitserkrankung entgegenzuwirken. Der Ausbau der Präventionsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene, z. B. vor Ort in Schulen und im Bereich der Lebenskompetenzförderung sowie die Intensivierung von Beratungs- und Frühinterventionsprogrammen stehen auch weiterhin im Fokus der bundesweiten Cannabisprävention.
Diskussion und Schlussfolgerung
Vor allem in Schulen ist ein kontinuierlich wachsender Bedarf an Aufklärungs- und Präventionsangeboten zu beobachten. Da schulische Präventionsangebote insbesondere junge Menschen ohne Konsumerfahrung erreichen, können diese frühzeitig für die Risiken des Cannabiskonsums sensibilisiert und dazu motiviert werden, auf den Konsum von Cannabis zu verzichten. Der Ausbau von Schulungsangeboten für pädagogische Fachkräfte sowie eine stärkere Vernetzung mit lokalen Angeboten der Suchtprävention sind daher wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Etablierung der Präventionsangebote vor Ort.
Der Vortrag bietet einen Einblick in bestehende bundesweite Angebote zur Cannabisprävention und beleuchtet mögliche Entwicklungsperspektiven.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.