Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2142
Das Ankerwirkmodell Suchtberatung - empirische Grundlage zur Entwicklung notwendiger Innovationen
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Die Unterstützungsstruktur Suchtberatung sieht sich mit vielen strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Weitere inhaltliche kommen hinzu so z. B. Mischkonsum bei Klient_innen, Digitalisierungsanforderungen, Erreichbarkeit von Klient_innen, neue Substanzen, neue Szenen, veränderte Lebensverhältnisse (soziale Dimension). All dies erfordern einerseits eine Selbstvergewisserung zentraler Wirkannahmen von Suchtberatung andererseits auch Innovationen in etablierten Routinen und Angebotsstrukturen. Gleichzeitig wird die Struktur Suchtberatung als sehr heterogen wahgenommen. Vor diesem Hintergrund lautet die Fragestellung, wie lässt sich die Struktur Suchtberatung auf eine Weise darstellen, die einerseits die Kernstrukturen bundesweit abbilden kann und gleichzeitig eine kommunikativ geteilte Basis bildet, die wiederum als Grundlage für organizational notwendige Innovationen vor Ort je nach Bedarf sein kann.
Methoden
Wirkungsworkshops mit Fachkräften aus ganz Deutschland, die die strukturelle Heterogenität der Funktion Suchtberatung repräsentieren, Leitfadengestützte Interviews mit Nutzenden von Suchtberatung, quantitative online Befragung zur Validierung der Ergebenisse
Ergebnisse
Es konnte ein sog. Ankerwirkmodell Suchtberatung entwickelt werden, dass Outcomes, Outputs, Aktivitäten sowie Impacts der Funktion Suchtberatung abbildet und dabei sog. Kontextfaktoren wie Incomes der Klient_innen und der Organisationen; Strukturen, gesetzliche Rahmenbedingungen berücksichtigt. Das Ankerwirkmodell steht allen Suchtberatungen als geteilte, im Detail an Organisationen und ihre Situation anpassbare Datei im Sinne einer Kommunikationsgrundlage für eine professionelle, qualitätsorientierte Selbstvergewisserung zur Verfügung
Diskussion und Schlussfolgerung
Dieses dynamische Ankerwirkmodell kann die Grundlage für eine Wirkungsmonitoring darstellen, sowie die kommunikative Basis sein für Innovationen einer Organisation im Sinne notwendiger Anpassungen von Routinen und Angeboten, als Reaktion auf soziale Veränderungen bei Klient_innen, ihren Lebensverhältnissen und Konsumsituationen. Zu diskutieren wäre, inwieweit das Ankerwirkmodell Strukturanforderungen wie Leistungsverträgen oder notwendigen Aus- und Fortbildungen von Fachkräften herangezogen werden kann.
Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Die Studie wurde finanziert vom Bundesministerium für Gesundheit.