Deutscher Suchtkongress
Bd. 2 Nr. 1 (2025): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2124

Soziodemographie und Konsumverhalten (Postersession 3), ID 2124

Veränderung in den Konsummustern und Bezugswegen von Cannabis durch das Cannabisgesetz

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Larissa Steimle (Frankfurt University of Applied Sciences), Anke Stallwitz (Evangelische Hochschule Freiburg), Bernd Werse (Frankfurt University of Applied Sciences)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Mit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) zum 1. April 2024 hat sich nicht nur in Bezug auf den Besitz von Cannabis – dieser ist nun für Erwachsene bis zu bestimmten Grenzen legal (§ 3 CanG) –, sondern auch im Hinblick auf die Bezugswege von Cannabis einiges verändert. Mit dem Gesetz zielte die Bundesregierung unter anderem darauf ab, zu einem verbesserten Gesundheitsschutz beizutragen und den illegalen Markt für Cannabis einzudämmen. Eine mögliche Änderung in der Struktur der Bezugswege ist also ein zentraler Aspekt, um den Erfolg des Gesetzes zu messen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist völlig unklar, welche Auswirkungen das CanG tatsächlich auf den illegalen Markt hat, welche Bezugswege von Konsumierenden genutzt werden und wie sich Konsummuster sowie Einstellungsmuster von Konsumierenden durch das Gesetz verändert haben. Entsprechend ist das Ziel des Projektes, erste Hinweise auf die Veränderung von Konsummustern und Bezugswegen durch das Cannabisgesetz zu erheben.
Dabei stehen folgende Forschungsfragen im Vordergrund: Wie haben sich Konsummuster und Bezugswege von Cannabis durch das Cannabisgesetz verändert?

Methoden
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird aktuell eine kurze quantitative, nicht-repräsentative Online-Befragung unter Cannabis-Konsumierenden ab 14 Jahren durchgeführt. Der Fragebogen wird über Multiplikator*innen, Social Media sowie E-Mail-Listen verbreitet und im Anschluss bereinigt und mit SPSS ausgewertet. Ziel ist, eine möglichst große Anzahl (mehrere tausend) regelmäßig Konsumierender zu erreichen, um für diese Gruppe, die das Gros des konsumierten Cannabis verbraucht, verlässliche Aussagen machen zu können

Ergebnisse
Die Studie wird aktuell durchgeführt, weshalb im Rahmen des Vortrages beim Deutschen Suchtkongress erstmalig Ergebnisse vorgestellt werden.

Diskussion und Schlussfolgerung
Bisher gibt es in Deutschland keine wissenschaftlichen Daten zum Einfluss des Cannabisgesetzes auf die Konsummuster und Bezugswege von Cannabis. Das Projekt liefert daher erstmalig Daten zur Umsetzung dieses Gesetzes und hat damit sowohl national als auch international Alleinstellungscharakter.

Interessenskonflikte sowie Erklärung zur Finanzierung
Ich bzw. die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Die Studie wird durch die Frankfurt University of Applied Sciences finanziert.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Steimle, L., Stallwitz, A., & Werse, B. (2025). Veränderung in den Konsummustern und Bezugswegen von Cannabis durch das Cannabisgesetz. Deutscher Suchtkongress, 2(1), 2124. https://doi.org/10.18416/DSK.2025.2124