Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1114

Postersession 3

Res@t – Ressourcenstärkendes Training für Kinder, Jugendliche und deren Eltern zur Behandlung eines problematischen Gebrauches von Games, Social Media und Streamingdiensten

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Kerstin Paschke (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg), Anna-Lena Schulz (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg), Silke Diestelkamp (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg), Katharina Busch (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg), Jan Ole Cloes (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg), Nicolas Arnaud (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Medienbezogene Störungen zeigen sich mit steigender Prävalenz im Kindes- und Jugendalter. Mit Einführung der ICD-11 Kriterien können medienbezogene Störungen sowohl als riskant als auch pathologisch diagnostiziert werden. Vorliegende Daten zu Behandlungsansätzen zeigen vor allem positive Effekte der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), jedoch fehlt Evidenz im Kindes- und Jugendalter, was zu einer Lücke in der Versorgung führt. Res@t ist ein digitales Trainingsprogramm für Kinder und Jugendliche mit medienbezogenen Störungen und deren Eltern mit dem Ziel einer Symptomreduktion, Verringerung psychologischer und familienbezogener Belastungsfaktoren sowie einer Steigerung der elterlichen Selbstwirksamkeit.


Methoden
Res@t ist die erste digitale Einzelintervention für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern, basierend auf einer verhaltenstherapeutischen Gruppenintervention, die über die fachärztliche Versorgung in Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie durch niedergelassene Ärzt:innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie zur Verfügung gestellt wird. Res@t besteht aus je zehn Modulen für Eltern und Kinder, die verschiedene Elemente der KVT aufgreifen. Die Wirksamkeit von Res@t wird im Rahmen einer multizentrischen, cluster-randomisierten, kontrollierten Prä-Post-Follow-Up Studie mit Wartelisten-Kontrollgruppe untersucht. Zusätzlich erhalten alle Teilnehmenden die übliche kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung (TAU). Geplant ist der Einschluss von insgesamt N = 1334 Kindern und Jugendlichen mit einem Elternteil aus ganz Deutschland. Primäres Outcome ist die Symptomreduktion der medienbezogenen Störung nach zehn Wochen.


Ergebnisse
Ergebnisse zur Effektivität des Res@t Trainigsprogramms werden nach Abschluss des Rekrutierungs- und Evaluationszeitraums im Sommer 2025 erwartet.


Diskussion und Schlussfolgerung
Wir erwarten, dass die Nutzung der Res@t App zu einer Symptomreduktion der medienbezogenen Störung bei betroffenen Kindern und Jugendlichen führt sowie psychologisches und familiäres Stresserleben verringert wird und die Selbstwirksamkeit der Eltern im Umgang mit betroffenen Kindern gestärkt wird. Durch die digitale Anwendung bieten wir ein niedrigschwelliges Programm an, das unabhängig von verfügbaren Ressourcen ergänzend zur kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung Anwendung finden kann.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


Erklärung zur Finanzierung: Innovationsfondsprojekt des G-BA

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Paschke, K., Schulz, A.-L., Diestelkamp, S., Busch, K., Cloes, J. O. ., & Arnaud, N. (2023). Res@t – Ressourcenstärkendes Training für Kinder, Jugendliche und deren Eltern zur Behandlung eines problematischen Gebrauches von Games, Social Media und Streamingdiensten. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1114