Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1108

Postersession 2

Motivationsstand der Klient_innen in der Suchthilfe aus Sicht der Fachkräfte – Ergebnisse einer Online-Umfrage

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Wiebke Brunner (Diakonie Düsseldorf, Düsseldorf), Julia Kühling (Caritasverband Ostvest e. V., Haltern am See), Thorsten Köhler (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln), Ulrich Frischknecht (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln; Feuerlein CTS, Universität Heidelberg, Heidelberg)

Abstract

Hintergrund
In der neuen ICD-11 wird neben den physiologischen Merkmalen der Abhängigkeit und dem Kontrollverlust als drittes Leitkriterium die Priorisierung des Konsums gegenüber anderen Aktivitäten genannt. Diese muss zentral als Motivationales Konstrukt begriffen werden. Motivationsarbeit ist ein zentraler leitliniengerechter Bestandteil von Suchtberatung und -therapie. Dabei ist eine Passung von Motivationalen Interventionen zum Motivationsstatus der Klient_innen zentral für die Wirksamkeit. Die Studie befasst sich mit den erlebten Motivationsstadien in unterschiedlichen Settings der Suchthilfe.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
In der neuen ICD-11 wird neben den physiologischen Merkmalen der Abhängigkeit und dem Kontrollverlust als drittes Leitkriterium die Priorisierung des Konsums gegenüber anderen Aktivitäten genannt. Diese muss zentral als Motivationales Konstrukt begriffen werden. Motivationsarbeit ist ein zentraler leitliniengerechter Bestandteil von Suchtberatung und -therapie. Dabei ist eine Passung von Motivationalen Interventionen zum Motivationsstatus der Klient_innen zentral für die Wirksamkeit. Die Studie befasst sich mit den erlebten Motivationsstadien in unterschiedlichen Settings der Suchthilfe.


Erfahrungen/Erwartungen
Zum Zeitpunkt der Abstract Einreichung gingen 139 beantwortete Fragebögen ein. Die Tätigkeitschwerpunkte der Fachkräfte wurden wie folgt angegeben: 38% Suchtberatung, 10% ambulante, 17% stationäre Rehabilitation, 11% Eingliederungshilfe; 8% niederschwellige Hilfen, 9% Prävention. Erwartungsgemäß wurden die Klient_innen in der Suchtberatung häufiger im Stadium der Absichtsbildung eingestuft als in der Rehabilitation. Dort wurden Sie häufiger in der Phase der Handlung eingestuft. Auf einzelne MI bzw. nicht-MI Methoden angesprochen gaben 20% an, meistens konfrontativ mit Ihren Klient_innen zu arbeiten, bzw. 6% gaben an meistens ungefragt Ratschläge zu geben.


Diskussion und Schlussfolgerung
Die Untersuchung ermöglicht eine genauere Einschätzung der Selbstreflexion der Suchthilfe-Fachkräfte zum Umgang mit Motivation in verschiedenen Settings der Suchthilfe. Auch ist sie geeignet darzustellen, in welchen Settings bestimmte Formen der Motivationsarbeit besser ausgebaut werden könnten.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Während der letzten 3 Jahre bestanden folgende wirtschaftlichen Vorteile oder persönliche Verbindungen, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten: Einkünfte durch Honorare in der Fortbildung und Weiterbildung zu diesen Themen. Die Studierenden erhalten zu einem ähnlich gelagerten Artikel vom Thieme Verlag ein Honorar in Höhe von insgesamt 250 Euro.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Brunner, W., Kühling, J., Köhler, T. ., & Frischknecht, U. (2023). Motivationsstand der Klient_innen in der Suchthilfe aus Sicht der Fachkräfte – Ergebnisse einer Online-Umfrage. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1108