Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1089
Sozioökonomische Unterschiede in der Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsleistungen bei Personen mit riskantem Alkoholkonsum
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Die gesundheitlichen Folgen von riskantem Alkoholkonsum sind in der Bevölkerung ungleich verteilt und konzentrieren sich auf sozioökonomisch benachteiligte Personen. Studienziel ist zu beschreiben, in welchem Umfang sozioökonomisch benachteiligte Personen mit riskantem Alkoholkonsum ambulante als auch stationäre Versorgungsleistungen in Anspruch nehmen, um Versorgungslücken zu identifizieren und Grundlagen für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bereitzustellen.
Methoden
Grundlage sind Daten von 23.001 Befragten (? 15 Jahre) der bundesweiten, repräsentativen Umfrage „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2019/2020-EHIS), die als Teil des bevölkerungsbezogenen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführt wurde. Die Befragten wurden anhand des erfassten Alkoholkonsums kategorisiert (Lebenszeit-abstinent, ehemaliger Konsum, gegenwärtiger Konsum mit niedrigem, mittlerem oder hohem Risiko). Der SES wird anhand des Bildungsniveaus, der beruflichen Stellung und des Netto-Äquivalenzeinkommens ermittelt (niedrig, mittel, hoch). Die Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsleistungen wird anhand von Hausarztbesuchen, Facharztbesuchen und stationären Krankenhausaufenthalten in den letzten 12 Monaten und in Abhängigkeit des SES und Alkoholkonsum geschlechtsstratifiziert anhand von deskriptiven Analysen und Regressionsanalysen untersucht.
Ergebnisse
Die aktuelle Datengrundlage wird zurzeit vom RKI bereitgestellt. Ergebnisse auf Grundlage vorheriger Daten zeigen, dass Frauen mit niedrigem SES signifikant höhere Hospitalisierungsraten aufweisen, während Männer mit niedrigem SES und riskantem Alkoholkonsum häufiger fachärztliche Leistungen in Anspruch nehmen. Die aktuellen Ergebnisse werden auf dem Kongress vorgestellt.
Diskussion und Schlussfolgerung
Die Ergebnisse der Studie sollen dabei helfen, mögliche Lücken in der Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Versorgungsleistungen bei sozioökonomisch benachteiligten Personen mit riskantem Alkoholkonsum zu identifizieren.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Innovationsfondsprojekt des G-BA (Förderkennzeichen 01VSF21029)