Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1023

Drogentod und was wir dagegen tun könn(t)en (S43)

Substitutionsbehandlung - ein Blick in die Zukunft

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Nina Pritszens (vista gGmbH, Berlin)

Abstract

Hintergrund
Der Erfolg von Opioidsubtitutionstherapie (OST) ist wissenschaftlich belegt. Es werden jedoch nur 50% der Opioidgebraucher*innen durch die Behandlung erreicht. Maßnahmen zur Flexibilisierung und Sicherstellung der Behandlung wurden in den letzten Jahren durch Änderungen in der BtMVV ermöglicht. Viele dieser Änderungen kommen nicht bei den Patient*innen an. Gleichzeitig steigen der öffentliche Druck durch Drogenkonsum im öffentlichen Raum und die stetig steigende Zahl an Drogentodesfällen. Es ist also dringend notwendig mehr opoidabhängigen Menschen den Zugang zur OST zu ermöglichen und gleichzeitig die Behandlung zu flexibilisieren.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Der Erfolg von Opioidsubtitutionstherapie (OST) ist wissenschaftlich belegt. Es werden jedoch nur 50% der Opioidgebraucher*innen durch die Behandlung erreicht. Maßnahmen zur Flexibilisierung und Sicherstellung der Behandlung wurden in den letzten Jahren durch Änderungen in der BtMVV ermöglicht. Viele dieser Änderungen kommen nicht bei den Patient*innen an. Gleichzeitig steigen der öffentliche Druck durch Drogenkonsum im öffentlichen Raum und die stetig steigende Zahl an Drogentodesfällen. Es ist also dringend notwendig mehr opoidabhängigen Menschen den Zugang zur OST zu ermöglichen und gleichzeitig die Behandlung zu flexibilisieren.


Erfahrungen/Erwartungen
Die aktuellen Herausforderungen machen es jedoch auch notwendig, dass die Rahmenbedingungen für die Leistungserbringer weiterhin optimert werden sowie für die opioidabhängigen Menschen Barrieren im Zugang effektiv abgebaut werden. Wir benötigen mehr Behandlungsplätze als bisher, in vielfältigen Settings über die Behandlung in Praxen niedergelassener Ärzt*innen hinaus. Der wachsende Fachkräftemangel und die regional unterschiedlichen Versorgungsstrukturen untermauern die Notwendigkeit vielfältiger Behandlungssettings welche Kliniken, niedergelassene Ärzt*innen, Gesundheitsdienste und -ämter sowie Einrichtungen der Sucht- und Drogenhilfe gleichermaßen einbezieht.


Diskussion und Schlussfolgerung
Effektiv mehr Opioidgebraucher*innen den Zugang zu OST zu ermöglichen ist aus vielen Perspektiven sinnvoll und möglich! Dies kann am ehesten gemeinsam mit allen Beteiligten nachhaltig gelingen. Dazu braucht es den Auf- und Ausbau von interdisziplinären Netzwerken. Die Entbürokratisierung in der Behandlung und Betreuung schont die begrenzten personellen Ressourcen während finanzielle Anreize für die Leistungserbringer*innen und eine stärkere und frühzeitige Einbindung von suchtspezifischen Themen in die Ausbildung von Mediziner*innen, Gesundheitspfleger*innen und Sozialarbeiter*innen zukünftig mehr Fachkräfte an das wichtige Arbeitsfeld heranführt.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Pritszens, N. (2023). Substitutionsbehandlung - ein Blick in die Zukunft. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1023