Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.923

Diversitätsassoziierte Einstellungen und Stigmatisierung in verschiedenen Versorgungsstrukturen der Suchthilfe (S17)

Cannabislegalisierung – Ergebnisse einer online Befragung von Fachkräften der Suchthilfe in NRW

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Ulrich Frischknecht (Katholische Hochschule NRW, Köln)

Abstract

Hintergrund
Im Oktober 2022 wurde von der Bundesregierung ein Eckpunktepapier zur Cannabislegalisierung vorgelegt. Darin wurde insbesondere die Stärkung der Suchtprävention und Suchthilfe als wichtiger Eckpfeiler verortet. Es ist gute klinische, gute wissenschaftliche und eigentlich auch gute politische Praxis, die Betroffenen zu befragen. Darum wurde diese Online-Umfrage zu den Einstellungen, Bedarfen und Perspektiven der Fachkräfte in der Suchthilfe durchgeführt.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Im Oktober 2022 wurde von der Bundesregierung ein Eckpunktepapier zur Cannabislegalisierung vorgelegt. Darin wurde insbesondere die Stärkung der Suchtprävention und Suchthilfe als wichtiger Eckpfeiler verortet. Es ist gute klinische, gute wissenschaftliche und eigentlich auch gute politische Praxis, die Betroffenen zu befragen. Darum wurde diese Online-Umfrage zu den Einstellungen, Bedarfen und Perspektiven der Fachkräfte in der Suchthilfe durchgeführt.


Erfahrungen/Erwartungen
Von den antwortenden 367 Fachkräften berichteten n=134 davon, bisher KEINE Schulung zu Cannabis und cannabisbezogenen Störungen erhalten zu haben. Nur ca. 25% der Antwortenden bewerteten das Hilfenetzwerk in Ihrer Region als „gut oder sehr gut“ ausgebaut in Bezug auf cannabisbezogene Probleme. Ebenfalls lediglich 25% äußerten sich positiv zur Cannabis-Legalisierung. Immerhin n=144 stimmten zu, dass die Legalisierung zu einem Rückgang der Stigmatisierung führen würde. Weitere Ergebnisse zu Erwartungen und Sorgen der Suchthilfe-Fachkräfte werden berichtet.


Diskussion und Schlussfolgerung
Die Studie bietet eine breit gefächerte Übersicht über die in verschiedenen Tätigkeitsbereichen aufkommenden Erwartungen (positiv wie negativ) im Angesicht einer Legalisierung einer weiteren Substanz mit Abhängigkeitspotential und anderen sozialen Folgekosten. Es werden strukturelle Schwierigkeiten benannt und diskutiert, die in der Folge insbesondere den Fachkräften der Suchthilfe und vermutlich insbesondere den bereits jetzt sozial benachteiligten Menschen mit Cannabiskonsum zusätzliche bio-psycho-soziale Lasten aufbürden. Dies Informationen könnten von der Politik genutzt werden.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


Erklärung zur Finanzierung: Katholische Hochschule NRW

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Frischknecht, U. (2023). Cannabislegalisierung – Ergebnisse einer online Befragung von Fachkräften der Suchthilfe in NRW. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.923