Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1037

Aktuelle Brennpunkte in der Versorgung spezifischer Zielgruppen (S46)

Medizinische Cannabisverschreibung in einer psychiatrischen Institutsambulanz Schwerpunkt Sucht – Chancen und Herausforderungen

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Christel Lüdecke (Asklepios Fachklinikum Göttingen, Göttingen)

Abstract

Hintergrund
Mit dem am 10. März 2017 in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften hat der Gesetzgeber die Möglichkeiten zur Verschreibung von Cannabisarzneimitteln zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung erweitert. Darüber hinaus wurde das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit dem Gesetz beauftragt, eine nicht-interventionelle Begleiterhebung zur Anwendung von Cannabisarzneimitteln durchzuführen. Die Begleiterhebung wurde am 31.03.2022. Die Ergebnisse der Begleiterhebung sollen zusammengefasst vorgestellt werden.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Mit dem am 10. März 2017 in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften hat der Gesetzgeber die Möglichkeiten zur Verschreibung von Cannabisarzneimitteln zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung erweitert. Darüber hinaus wurde das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit dem Gesetz beauftragt, eine nicht-interventionelle Begleiterhebung zur Anwendung von Cannabisarzneimitteln durchzuführen. Die Begleiterhebung wurde am 31.03.2022. Die Ergebnisse der Begleiterhebung sollen zusammengefasst vorgestellt werden.


Erfahrungen/Erwartungen
Es werden häufig erhebliche Besserungen der angegebenen Symptome und Beschwerden aus o.g. Erkrankungsbereichen angegeben. Oft waren diese Beschwerden psychopharmakologisch oder schmerzmedizinisch nicht hinreichend behandelbar oder die Menschen haben aufgrund erheblicher Nebenwirkungen auf Leitlinien empfohlene Medikamente nicht zurückgreifen können oder benötigen medizinisches Cannabis als Zusatzmedikation zur Optimierung ihrer Therapie.


Diskussion und Schlussfolgerung
Die überwiegend positiven Erfahrungsberichte in der med. Cannabisbehandlung schließen sich den Ergebnissen, wie sie die nicht interventionelle Begleitforschung ergeben hat, an. Für viele Menschen ist eine Behandlung mit med. Cannabis eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität. Aufgrund der andererseits nicht unerheblichen Gefahr - insbesondere bei jungen Menschen mit (illegalem) Cannabiskonsum - sollten sich gerade suchtmedizinische Behandlungszentrums einer Verschreibung von medizinischem Cannabis nicht verschließen.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Lüdecke, C. (2023). Medizinische Cannabisverschreibung in einer psychiatrischen Institutsambulanz Schwerpunkt Sucht – Chancen und Herausforderungen. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1037